Doch als sie rebellischer wurde, schickte ihre Mutter sie in ein Klosterinternat. In ihrem Tagebuch notierte Romy 1952: "Wolfi hat es gut, er ist noch zu Hause.“ Die Trennung von ihrem Bruder schmerzte sie tief. Während Romy 1953 ihre ersten Schritte im Rampenlicht machte, zog sich Wolfi zurück – das Leben in der Öffentlichkeit reizte ihn nicht. Mit der Zeit wurde Wolfi zunehmend zum "geheimen Bruder“, was die Öffentlichkeit nur noch neugieriger machte. Er wurde in ein Internat im Schwarzwald geschickt, weit weg von Romy. Doch die Geschwister blieben einander eng verbunden, schrieben sich oft und telefonierten regelmäßig. Als Romy 1958 nach Frankreich zog, um mit Alain Delon ein neues Leben zu beginnen, war Wolfi einer der Ersten, die es erfuhren. Er freute sich für seine Schwester, ganz im Gegensatz zur kontrollierenden Mutter, die gegen die Beziehung war.
Als Romy 1961 zum ersten Mal in Paris auf der Theaterbühne stand, saß Wolfi in der ersten Reihe. Er war für sie ein Anker inmitten des wachsenden öffentlichen Interesses. Mittlerweile hatte er sein Medizinstudium abgeschlossen und lebte in der Schweiz. Um ungestört Zeit mit ihm zu verbringen, kaufte sich Romy eine Wohnung in Zürich. Wolfi war derjenige, dem sie ihre intimsten Geheimnisse anvertraute. Auch nach dem tragischen Tod ihres Sohnes war es Wolfi, der sie bei der Beerdigung beschützend in den Arm nahm. Doch selbst er konnte den Schmerz ihres gebrochenen Mutterherzens nicht lindern. Dennoch blieb er bis zu seinem Tod 1967 durch einen Herzinfarkt eine unverzichtbare Stütze in ihrem Leben.